Ida Dehmel
Ida Dehmel (c) gemeinfrei
Elsa Bruck
Elsa Bruckmann, Bayerische Staatsbibliothek, Fotografin unbekannt

22.04.1933

 

Außerordentliche Mitgliederversammlung der GEDOK Hamburg und die erzwungene Absetzung von Ida Dehmel.

 

Die Geschichte der GEDOK im dritten Reich wird immer stark mit dem persönlichen Schicksal von Ida Dehmel, die jüdischer Abstammung war, verbunden.

 

Die Hamburger GEDOK hatte von der bevorstehenden Gleichschaltung aller Vereine erfahren und wollte sich dieser durch eine Auflösung entziehen. 

 

Bei der dazu erfolgenden außerordentlichen Mitglieder-Versammlung beschrieb eine Augenzeugin sehr viel später: 

„...plötzlich ein Getrampel und Gepolter auf der Treppe und es kamen ca. 10 SS-Leute hereingestürmt. Ida Dehmel wurde aufgefordert, sofort ihre Ämter niederzulegen. Mit Gummiknüppeln trieben sie uns Frauen auseinander und die Treppen hinunter. Wir sind in die Seitenstraßen gelaufen, ins nächste erreichbare Taxi und weg.„ (interview Dora Christine Peters 1976. s. Matz S.313)

 

Ziel des neuen Regimes war jedoch nicht die Auflösung des Verbandes, sondern die Einbindung in das staatliche System.

 

Die Gedok verpflichtete sich unter der neuen Leitung von der Münchnerin Elsa Bruckmann zur Pflege wurzelechter Deutscher Kunst. Elsa Bruckmann war als Gönnerin Hitlers bekannt.

 

Die Nachricht verbreitete sich in die anderen Ortsgruppen wie ein Lauffeuer.

 

In der Literatur ist auch heute noch von darauffolgenden massenhaften Protestaustritten aus der GEDOK zu lesen.

 

Doch tatsächlich erfolgten zwar aus dem privaten Umfeld von Ida Dehmel ein paar solch motivierter Austritte, doch der Großteil der GEDOK Ortsgruppen verhielt sich eher still und beugte sich der neuen Organisation.

 

Die dann im Laufe erfolgten Austritte, sind ganz sicher nicht als Austritte, sondern als Bereinigung zu bezeichnen.

 

Bei den Recherchen zur Historie GEDOK Frankfurt enden viel der künstlerischen Lebenswege in Treblinka oder anderen Lagern.